WEG-Verwaltung: Wann Online-Versammlungen und Digitalisierung an ihre Grenzen stoßen
- Dr. Evelyn Klasen

- vor 11 Stunden
- 1 Min. Lesezeit
Immer mehr Anbieter setzen auf reine Digitalisierung in der WEG-Verwaltung und bieten Online-Versammlungen als Standard an. Viele können mit Preisen punkten, bei denen klassische Verwalter kaum mithalten können. Rechtlich ist hier vieles möglich, doch in der Praxis stößt das Modell gerade bei kleinen WEGs an Grenzen.
Warum reine Online-Versammlungen gerade bei kleinen WEGs problematisch sind:
- In kleinen Gemeinschaften kennt man sich häufig persönlich und viele Eigentümer wohnen selbst im Objekt. Die Versammlung ist oft der einzige geschützte Rahmen für offenen Austausch.
- Blickkontakt, Körpersprache und persönliche Gespräche fehlen online, was zu Missverständnissen und schlechterer Konfliktlösung führen kann.
- Ältere oder weniger technikaffine Eigentümer werden oft abgehängt und beteiligen sich seltener aktiv, häufig geben sie ihre Stimme per Vollmacht weiter.
So arbeite ich:
* Maximale Digitalisierung und Transparenz bei Unterlagen, Terminen und Prozessen: Alle wichtigen Dokumente und Fristen sind strukturiert und jederzeit online verfügbar. Ebenso stelle ich Kontodaten regelmäßig online, damit die Eigentümer auch immer im Blick haben, welche Maßnahmen "finanziell drin" sind.
* Gleichzeitig setze ich auf persönliche Präsenz bei Versammlungen und im Gespräch, um direkten Austausch, Fragen und Konfliktklärung zu ermöglichen. Gerade als Mediatorin weiß ich, dass im persönlichen Gespräch und in der direkten Klärung mehr Lösungsorientierung steckt, als dies bei "verschriftlichten" Prozessen möglich ist.
Im Ergebnis gilt für mich: Digitalisierung soll Abläufe erleichtern, aber nicht den persönlichen Umgang ersetzen.



